Im Bereich der digitalen Transformation habe ich oft beobachtet, dass Unternehmen zwar in der Lage sind, qualifizierte Fachkräfte für ihre Projekte oder offenen Vakanzen zu rekrutieren, jedoch haben diese mehr oder weniger Schwierigkeiten, diese langfristig zu halten. Dieser Artikel untersucht, wie Unternehmen durch die Förderung des Wohlbefindens ihrer Mitarbeiter*innen strategische Vorteile erzielen können, insbesondere im Kontext der digitalen Transformation, da dies für viele Unternehmen eine Herausforderung darstellt.
Die Bedeutung von Wohlbefinden für die digitale Transformation
Die digitale Transformation hat nicht nur die Anforderungen an die Fähigkeiten der Mitarbeiter*innen verändert, sondern auch ihr Wohlbefinden beeinflusst. Studien zeigen, dass ein positives psychisches Wohlbefinden entscheidend für den Erfolg digitaler Transformationsprojekte ist (Helms et al., 2024). Unternehmen müssen daher nicht nur die richtigen Talente rekrutieren, sondern auch sicherstellen, dass sie langfristig gebunden werden. Wie machen wir das? In den vorherigen Blogbeiträgen haben wir besonders die Themen Kommunikation und Wertschätzung thematisiert. Diese haben einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden. Einhergehend mit der Digitalisierung haben wir auch die Thematik der Flexibilität im Arbeitsumfeld, jedoch thematisieren wir in diesem Beitrag die psychologische Nachhaltigkeit.
Psychologische Nachhaltigkeit und langfristige Bindung
Psychologische Nachhaltigkeit spielt eine Schlüsselrolle bei der langfristigen Bindung von Mitarbeitern in Unternehmen. Es ist von entscheidender Bedeutung, unterstützende soziale Umgebungen zu schaffen, die das Wohlbefinden und die Resilienz der Mitarbeiter fördern (Helms et al., 2024). Indem es ihnen ermöglicht wird, ihr Leben nach ihren Bedürfnissen auszurichten, können Unternehmen dabei helfen, Zufriedenheit zu kultivieren. Allgemein kann man sagen, alles was den Arbeitenden ermöglicht, ihre Arbeit mit dem Leben zufriedenstellend zu verbinden, sind positive Einflussfaktoren. Deshalb müssen hier auch wieder die individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Herausforderungen im Rekrutierungsprozess
In meiner Praxis als Personalberater habe ich oft festgestellt, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Anforderungen klar zu definieren, insbesondere in der schnelllebigen Welt der digitalen Technologien. Armstrong und Mitchell (2008) betonen die Bedeutung klarer Kommunikation zwischen den HR-Abteilungen und den Fachabteilungen, um sicherzustellen, dass die richtigen Kandidaten identifiziert und eingestellt werden. Tatsächlich sind viele Bewerbungsgespräche oberflächlich und die Erwartungen und Anforderungen werden nur unzureichend erklärt. Gerade die Stellenanzeigen, die viele Unternehmen veröffentlichen, sind oft nicht aussagekräftig. Was sind die Herausforderungen? Was ist der Gehaltsrahmen? Flexibilität? Erwartungen seitens des Unternehmens? Unternehmen, die keine eierlegende Wollmilchsau suchen und die genauen Erwartungen an die offene Position kennen, sind wesentlich erfolgreicher in der Beschaffung von Personal, da in dem Fall der Fokus nicht nur auf den fachlichen Kompetenzen liegt.
Fazit
Um in der digitalen Ära erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen ihre Strategien überdenken, um das Wohlbefinden und die Bindung ihrer Mitarbeiter zu fördern. Eine transparente Kommunikation und eine unterstützende Arbeitsumgebung sind entscheidend. Die Förderung von Flexibilität und die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung können dabei helfen, hochqualifizierte Talente langfristig an das Unternehmen zu binden und somit den Erfolg der digitalen Transformation sicherzustellen. Daher kann ich jedem Unternehmen nur nahelegen, in die Arbeitsatmosphäre zu investieren und ihren Angestellten zu ermöglichen, Arbeit und Leben in Einklang zu bringen.